#03 - GWF CHAOS CITY 6

In der ersten Ausgabe haben wir eine Reise zurück in die 90er gemacht und letzte Woche informierte uns Virgile Defour in einem Interview über die Nachwuchs-Promotion Project Nova Wrestling.

 

Bericht unseres Korrespondenten Penker über das Wrestling in Deutschland.

Im Oktober war ich für euch in Berlin unterwegs und habe mir GWF Chaos City 6 live vor Ort angeschaut. An Abwechslung soll es nicht mangeln, daher folgt nun mein Review.

 

Mittlerweile veranstaltet die German Wrestling Federation ihre Shows ganz gerne an einem Sonntag und so machte ich mich zusammen mit meiner Freundin Melli am 17.10. auf den Weg nach Berlin.

Das sind für uns immer so etwas über zwei Stunden Autofahrt, in denen wir dann schonmal darüber diskutieren, was uns an dem jeweiligen Abend so alles erwarten könnte.

 

Gegen 17:15Uhr kamen wir am Catchsaal Kreuzberg an (heißt eigentlich Festsaal, aber unter Fans ist die erste Variante beliebter) und kurz nach 18Uhr startete die Veranstaltung.

 

Im Opener kam es zu einem No. 1 Contender Match um die GWF Tag Team Championship.

Team Crazy Sexy, bestehend aus GWF Gründer Mike Chaer sowie Ronaldo Shaqiri, konnten sich hier gegen die Helden der Hauptstadt, Pascal Spalter und Joshua Amaru, durchsetzen.

Damit treffen Mike & Ronaldo demnächst auf die amtierenden Tag Team Champions Tim und Tom  Stübing. Guter Einstieg in den Abend, der die Fans in die richtige Stimmung brachte.

The Belgian War Machine Mike D. Vecchio, welcher sich in den letzten Monaten zum Liebling der GWF Fans entwickelt hat, bekam es in einem 4-Way-Dance mit Ender Kara, Fast Time Moodo sowie Kevin Lazar zu tun.

Erwartungsgemäß ging es bei dieser Matchart turbulent zu und man wusste manchmal gar nicht so recht, wo man jetzt zuerst hinschauen soll.

Auch wenn die Kräfteverhältnisse etwas ungleich waren, gab es doch einen guten, kurzweiligen Kampf zu sehen. Mike D. Vecchio konnte sich schlussendlich durchsetzen und bahnt sich damit weiter seinen Weg nach oben in der Rangliste.

 

Ich bin mit dem Gedanken herausgegangen, dass ich gerne ein Singles Match zwischen der Belgian War Machine und Fast Time Moodo sehen würde. Vielleicht klappt das in Zukunft ja mal.

 

Nun stand Women’s Wrestling auf dem Programm. Ich selbst bin großer Supporter der Damen und war unter anderem bei 9 von 10 GWF Women’s Wrestling Revolution Shows dabei.

 

Stephanie Maze, Gaya Glass, Jessy Jay, Kara, Nicky Foxley und Xara Grace trafen hier in einem Gauntlet Match aufeinander. Wer die Regeln nicht kennt: Zwei beginnen und nach einem Pin oder einer Aufgabe kommt die nächste Person in den Ring, bis nur noch eine übrig bleibt.

Am Ende konnte sich Stephanie Maze souverän durchsetzen. Im letzten Aufeinandertreffen besiegte sie Jessy Jay und unterstrich damit ihre Ambitionen auf den GWF Women’s Title.

 

Für mich persönlich das beste Match des Abends lieferten GWF Berlin Champion Toni Harting und Herausforderer Aytac Bahar ab. Letzteren sieht man gefühlt hauptsächlich in Tag Team Kämpfen, daher war ich umso gespannter, wie er sich in diesem Singles Fight schlagen würde. Zwar sollte Toni Harting am Ende das Match gewinnen und damit seinen Titel verteidigen, allerdings lieferte Aytac Bahar hier das beste Match seiner bisherigen Karriere ab. Über die volle Distanz war es spannend und ein Titelwechsel lag in der Luft. Beide gaben alles und zeigten einen tollen Schlagabtausch. Ich kann jedem nur empfehlen, sich dieses Match nach Möglichkeit im Nachhinein anzuschauen. Ganz großes Kino von beiden.

 

Die GWF Tag Team Champions Tim & Tom Stübing standen im nachfolgenden Match vor einer unbekannten Herausforderung. Ihr Trainer und GWF Gründer Ahmed Chaer hatte ihnen vor der Show versichert, dass er sie gegen einen besonderen Gegner testen möchte. Natürlich in einem Non-Title-Match.

 Es stellte sich heraus, dass Ahmed Chaer sich selbst damit meinte, allerdings habe er noch einen hochkarätigen Tag Team Partner an seiner Seite. Daraufhin ertönte die Musik des ex-Ring of Honor-, und TNA Stars Doug Williams. Diesen haben wir in den letzten Jahren häufiger, in der in Berlin beheimateten Liga, gesehen.

Eigentlich hatte er sich bereits vor einer Weile mit einem letzten Match von den Fans im Catchsaal verabschiedet. Umso größer war natürlich die Überraschung für alle Anwesenden, dass die britische Wrestling Legende nochmal das Seilgeviert betrat.

Die Stübing Brüder hatten, angesichts dieser Gegner, erwartungsgemäß so ihre Schwierigkeiten ins Match zu finden. Im weiteren Verlauf konnten sie sich steigern und gut mithalten, mussten sich am Ende dann aber doch der Erfahrung geschlagen geben, die Williams und Chaer ihnen voraushaben. Man zollte sich nach dem Kampf gegenseitig Respekt.

 

Im Co-Main-Event ging es um den GWF Loserweight Title. Für alle, die das Prinzip nicht kennen: Wer diesen Titel hält, ist offiziell der schlechteste Wrestler der Liga. Um ihn zu „bekommen“ muss man nämlich verlieren statt zu gewinnen. Daher wird er auch „Titel der Schande“ genannt.

 

 


In diesem Match bekam es der amtierende Champion Abdul Kenan mit Feyyaz Aguila zu tun. Kenan kam sichtlich geknickt zum Ring, konnte am Ende aber den Titel nach einer 63-tägigen Regentschaft an Aguila weiterreichen.

Der Main Event stand schließlich an und man merkte in der Halle, wie heiß die Leute auf dieses Match waren. Die Blutsbrüder mussten allerdings schon vor der Show einen Verlust verschmerzen, da Orlando Silver aus persönlichen Gründen in seine Heimat Mexiko reisen musste und seine Weggefährten daher nicht unterstützen konnte.

So sahen sich Erkan Sulcani und GWF World Champion John „Bad Bones“ Klinger vorerst in Unterzahl gegen ihre Widersacher Crowchester, Senza Volto und ex-WWE Wrestler Axel Tischer.

Nicht nur die Show trug den Namen „Chaos City“, sondern auch der Main Event stand unter diesem Motto. Genauer gesagt, war es ein Match ohne Regeln, was die Beteiligten auch zu nutzen wussten.

 

Es kamen Stühle und Kendosticks zum Einsatz und nachdem die Menge „We want tables!“ forderte, wurde unter dem Ring ein Tisch hervorgeholt.

Leidtragender war in diesem Falle Erkan Sulcani, welcher von Axel Tischer mit einem Superplex durch das Holz befördert wurde.

 

Die fünf Kontrahenten schenkten sich nichts in diesem knallharten Fight und als plötzlich das Licht aus ging und der zuletzt verletzungsbedingte Tarkan Aslan mit einem Stuhl in den Händen auf der Rampe stand, hielt es niemanden mehr auf den Sitzen.

 

 

Aslan bahnte sich seinen Weg zum Ring und es sah alles danach aus, als würde er den Publikumslieblingen rund um Axel Tischer zur Hilfe kommen. Doch plötzlich holte er aus und versetzte Crowchester einen brutaler Stuhlschlag.

Dieser sackte blutüberströmt zusammen und die Blutsbrüder konnten Chaos City für sich entscheiden.

 

Ein großes Raunen ging durch die Halle, waren Tarkan Aslan und John Klinger ja nicht gerade als Freunde bekannt. Wie passte das alles zusammen? Mit einer fassungslosen Crowd ging die Show schließlich zu Ende.

Ich führte danach noch das ein oder andere kleine Gespräch und wir machten uns gegen 22Uhr auf den Rückweg.

 

Die Fahrt nach Berlin hatte sich wieder einmal gelohnt und ich kann euch nur empfehlen, sich zumindest bei YouTube mal ein paar Videos der GWF anzuschauen. Ihr findet dort unter anderem auch komplette Events.

 

 

Die nächste Show der German Wrestling Federation, Legacy 25, findet diesen Samstag wieder im Festsaal Kreuzberg in Berlin statt. Foto Credits gehen an: Cheer-Photo.de


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