Es wird mal wieder Zeit für ein Interview. Aus diesem Grund habe ich der Nachwuchswrestlerin Lina ein paar Fragen gestellt, um sie euch etwas näher zu bringen. Wer meine Kolumne regelmäßig verfolgt, sollte sie bereits durch die Project Nova: Wrestling Serie "Momentum" auf dem Schirm haben.
Bericht unseres Korrespondenten Penker über das Wrestling in Deutschland
Was ist deine erste Erinnerung, die du an das Wrestling hast?
An das erste Match, das ich gesehen habe, erinnere ich mich nicht mehr, aber ich weiß noch, wie mir Youtube einen kurzen Matchausschnitt vorgeschlagen hat. Und wenn man ein Video anklickt, schlägt es ja immer noch mehr vor... Ich fand alles daran super, das Sportliche, die Emotionen, die Geschichten Drumherum.
Hat ein bestimmtes Match zu deiner Entscheidung geführt, Wrestlerin werden zu wollen oder was war der ausschlaggebende Punkt?
Das war eher ein Prozess, als eine plötzliche Entscheidung. Als ich zum Studieren nach Kiel zog, stellte ich fest, dass es dort in der Sportschule Yawara Wrestling gab. Ich suchte neue Herausforderungen und beim Wrestling kommen viele Sachen zusammen, die ich gerne mag. Nachdem ersten Training ist es mir wahnsinnig schnell ans Herz gewachsen.
Wie verlief dein erster Trainingstag und was waren deine Gedanken danach?
Der erste Trainingstag... das war Aufwärmen, Rollen und dann jede Menge Fallen. Ich hatte Spaß, war aber auch ziemlich fertig und etwas überfordert. Das lag auch daran, dass das Training in einem Kampfsport Dojo stattfand, ich war davor noch nie in einem Dojo gewesen und wusste nicht wie man sich dort verhält. Das war viel Neues zum Merken auf einmal.
Was fiel dir anfangs besonders schwer und was besonders leicht?
Ich hatte einfach Spaß und hab in kleinen Schritten gedacht, das hat es mir leicht gemacht auch bei viel Wiederholungen konzentriert zu sein und wenn etwas nicht klappte am Ball zu bleiben. Am schwersten war für mich die Überwindung, sobald die dicke Trainingsmatte wegkam und ich etwas im Ring machen sollte hatte ich eine Blockade.
Wie hat dein Umfeld auf deinen Traum, Wrestlerin zu werden, reagiert?
Also meine Freunde fanden das interessant und cool, auch wenn die Wenigsten viel darüber wussten. Meine Mutter hatte (und hat immer noch) Angst, dass ich mich verletze. Mein Vater war von Anfang an sehr unterstützend.
Die einen lieben es, die anderen hassen es...Intergender Wrestling.
Was ist deine persönliche Meinung zu diesem Thema?
Ich persönlich mag es, es entstehen dadurch einfach neue Möglichkeiten für Matches, die es sonst nicht gäbe, und andere Storys, die erzählt werden können.
Du bist u.a. in der Project Nova: Wrestling Serie "Momentum" zusehen.
Was waren für dich persönlich die Vor-, und Nachteile solcher Tapings im Gegensatz zu einer Liveshow?
Ich finde der größte Vorteil solcher Tapings ist, dass es so überhaupt eine Show gibt, eine Möglichkeit ein Match zu haben, obwohl keine Liveshow möglich war. Für mich war es toll wieder in den Ring zu steigen, ich hatte davor eine lange Pause und war neu in Berlin. Ein Nachteil ist natürlich, dass dann die Stimmung des Publikums fehlt. Der Aufbau der Tapings war ganz anders als bei einer Liveshow, für mich war es etwas Neues und allein deshalb schon spannend.
In der Dokumentation "Bastards." (Anmerkung: Meinen Artikel dazu findet ihr hier - https://www.indegoschn.at/one-fall-11/) bekam man einen Einblick in das Leben von Baby Allison, Prince Ahura und Maggot. Alle drei berichteten, dass das Wrestling im Grunde ihre gesamte Freizeit in Anspruch nimmt.
Wie sieht eine normale Woche bei dir aus? Bleibt da noch Zeit für andere Hobbys oder bist du 24/7 auf Wrestling eingestellt?
Es nimmt schon den Großteil meiner Freizeit-Kapazitäten in Anspruch. Dinge, die nicht regelmäßig sind und ich einfach zwischendurch machen kann, passen schon noch gut rein, z. B. mal mit Freunden bouldern gehen. Aber für ein anderes regelmäßiges Hobby ist keine Zeit. Aber 24/7 Wrestling – nein das nicht, Uni frisst auch viel Zeit.
Wenn du eine Person, die noch nie Wrestling geschaut hat, mit einem einzigen Match überzeugen müsstest...welches Match würdest du dieser Person zeigen und warum?
Hm... Das hängt natürlich von der Person ab und nur ein Match zeigen? - schwierig. Aber vielleicht Ricochet vs. Adam Cole (NXT Takeover Brooklyn 4), weil es spektakulär und emotional ist und eine ganz gute Dauer hat. Auch ist es ein klassisches Singels Match anhand dessen ich der Person auch die Regeln erklären könnte, etwas anderes kann am Anfang denke ich schnell verwirrend sein.
Und noch ein bisschen Werbung. Wo kann man dir folgen? (Instagram, Facebook, etc.)
Auf Instagram: @lina_wrestling
IN DE GOSCHN und Penker halten dich über das Wrestling-Geschehen in Deutschland auf dem Laufenden.